Darf ich vorstellen? Fabulin das Geschichtengespenst und Narratia die Erzählekatze. Beide werden in Zukunft ein bisschen durch das Spiel führen, erklären, wie das Spiel geht und neue Features, Sounds und Funktionen vorstellen.

Bei Kindern ist gut zu beobachten, wie sie mit schwierigen Situationen oder Herausforderungen im Leben umgehen. Ein wichtiger Mechanismus dabei ist die Verarbeitung des Erlebten in der Fiktion, eingebaut in Geschichten, die direkt oder metaphorisch die Lebensrealität nachempfinden und Konflikte auflösen.

Dies kann durch das Erzählen und Erfinden von Geschichten passieren, die situativ eingebracht, aufgeschrieben oder anders medial verarbeitet werden. Aber auch durch das Eintauchen in vorhandene Geschichten in Büchern, Filmen oder Spielen.

Für die emotionale Bindung ist dabei weniger wichtig, dass die Geschichten sich mit der Erfahrungswelt der Kinder auf objektiv materieller Ebene decken, als viel mehr die Werte, Stärken und Schwächen in den Geschichten nahe an erlebten Gefühlen orientiert sind.

Es lohnt sich Kinder im Umgang mit Geschichten zu unterstützen, um deren natürliche Resilienz zu fördern und zu stärken.

❗Hier entsteht eigentlich ein Spiel❗

fabbu wird ein Spiel in dem man erfindet und erzählt und sich inspirieren lässt und dann den Faden wieder weiter spinnt und die Geschichte ausmalt und vorantreibt. Ein Spiel in dem man im wahrsten Sinne des Wortes fabuliert. fabbu hat auch keine Regeln. Man kann es alleine spielen, nacheinander, gleichzeitig und verteilt. Alles ist erlaubt und gewünscht, was die Geschichte zum nächsten Höhepunkt, zum nächsten sanften Moment, zum traurigen Ende oder der lustigen Wendung bringt.

Aber solange das nicht fertig ist, könnt Ihr auch ohne große Vorbereitung sofort einsteigen und mit Euren Kindern die besonderen Eigenschaften der Bildsprache in Geschichten erkunden. Dazu gibt es ein kleines einfaches Spiel, für das Ihr nur ein paar Zettel und Stifte braucht.

Nennen wir das Spiel "Die Geschichten der Anderen (oder doch die eigene?)". Das Spiel hat da draußen aber sicher auch noch 100 andere Namen.

Regeln:

  1. Jede:r malt eine Kurzgeschichte.
    Für den Anfang kann man sich auf eine Geschichte mit 4-6 Bildern einigen. Die Länge der Geschichte kann später je nach Alter und Spaßfaktor angepasst werden. Dabei geht es natürlich nicht um zeichnerische Perfektion, sondern um die Geschichte selbst.
  2. Nachdem jede:r seine Bildchen gemalt hat, werden die Zeichnungen beliebig oder im Urzeigersinn - oder wie auch immer - ausgetauscht.
  3. Jetzt versucht jede:r der Reihe nach die Geschichte der Anderen (dessen Zettel sie/er bekommen hat) zu erschließen und anhand der Bilder zu erzählen.
  4. Nachdem die Geschichte erzählt wurde, kann die Originalzeichnerin die Geschichte selbst nochmal erzählen, oder Anmerkungen zu der Geschichte machen und interpretative Wirrungen aufklären

Ihr werdet sehr schnell merken, dass die spontane Entwicklung einer Geschichte auch Euch schwer fällt. bzw. Euch ggf. sogar schwerer als Eurem Kind. Daher kann ich Euch nur empfehlen, Eure Kinder beim Erzählen genau zu beobachten. Ich bin mir sicher Ihr könnt da noch einiges lernen oder - sagen wir besser - wiederentdecken.

Infos und Artikel zur Entstehung und dem Hintergrund findet ihr immer unter abcxyz.de

Zitate

"Bei Kindern werden durch das Hören und durch das eigene Erzählen von Geschichten die Sprach- und Merkfähigkeit, die Fantasie, soziale Kompentenzen und Empathiefähigkeit ausgebaut und vertieft. Das gemeinsame Erlebnis und die Fantasiereise aus dem Alltag heraus werden von Erwachsenen und Kindern als angenehm empfunden."  -  Betzold Blog - Gemeinsam für Bildung (12.2021)
"Physisch und emotional ist eine Erfahrung eine Erfahrung, egal, ob „echt“ oder „fiktional“. Diese Erfahrungswerte bilden die Grundlage für unsere Fähigkeit, Empathie zu empfinden."  - 
"Ein Geräusch in der Nacht, ein Rascheln im Gebüsch, ein Knarzen der Dielen: Unser Gehirn addiert automatisch alle Erfahrungswerte, die eine Erklärung für das Ereignis hergeben, und beruhigt sich mit Bekanntem – bestenfalls einer wissenschaftlichen Erklärung, zur Not weichen wir auf Übersinnliches aus. Selbst wenn uns Wissen fehlt, wir die Erklärung nicht vollständig verstehen, vertrauen wir drauf, dass es sie gibt."  -  Autorenwelt - Evolutionstheorien: Warum wir Geschichten erzählen

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